Freitag, 30. Juni 2017

Zurück in der Schweiz

Hei
Nach einem ganzen Jahr bloggen wird dies mein letzter Blogeintrag zu meinem Jahr in Norwegen, und auch sonst ist das hier wohl der letzte Post für eine Weile.
Ich möchte diesen Post nutzen um euch von den letzten Wochen in Norwegen und dem nach Hause kommen zu erzählen.
Wie wohl fast in jedem Austausch, waren auch meine letzten Wochen gut gefüllt mit vielen Aktivitäten. Nach dem Wochenende mit den norwegischen Meisterschaften im Orientierungslauf war am nächsten Wochenende schon das erste Mal Tschüss sagen angesagt. Nämlich am letzten AFS Hamar Treffen. Dort trafen wir Austauschschüler der Region uns nämlich ein letztes Mal vor dem Abschlusslager, und wir sahen die Leute des Lokalen AFS Komitees schon zum letzten Mal. Da waren es nur noch 2 Wochen bis zum Rückflug in die Schweiz. Am Donnerstag Abend hatte ich dann ein kleines Abschlussfest mit meinen Freunden von der Schule und wir konnten noch mal viel zusammen lachen. Es war ein komisches Gefühl zu denken, dass wir uns schon bald lange nicht mehr sehen würden, und trotzdem kam das Gefühl des Abschiednehmens noch nicht so richtig auf, weil wir uns ja in der Schule noch sahen.
Am Wochenende war Kretsmesterskap (so etwas wie Kantonsmeisterschaft) im Sprint und der Mitteldistanz im OL und diese wurden von unserem Verein organisiert. Zum Abschluss meines OL-Jahres in Norwegen konnte ich dort noch mal 2 Medallien nach Hause nehmen (1. Sprint, 3. Mittel) und auch sonst kamen Erinnerungen auf, war doch die Mitteldistanz im gleichen Wald, wie ich vor knapp einem Jahr mein allererstes OL Training in Norwegen hatte, und dieser Wald, auch wenn er von den Norwegern als sehr grün bezeichnet wird, wurde über das Jahr hinweg zu meinem absoluten Lieblingswald.
Ja und dann begann auch schon meine letzte Woche in Norwegen. Diese verbrachte ich in der Schule. Grund: AFS Norwegen hat das Jahr so geplant, dass wir nach Hause reisen sollten bevor das Schuljahr fertig ist. Am Dienstag war dann noch der letzte von 5 möglichen Terminen um für das Mündlich Examen gezogen zu werden, und weil ich nie vorher gezogen wurde, war es klar dass ich in einem Fach am Donnerstag noch ein Examen haben würde. Das Fach war Englisch und mit einer 5 konnte ich das Schuljahr zufriedenstellend abschliessen. Das bedeutete allerdings dass ich den Dienstag und Mittwoch mit dem Englischpensum des Jahres beschäftigt war und eigentlich gar keine Zeit hatte daran zu denken, dass mein Jahr in Norwegen bald fertig war.
Am Dienstag Abend probierte ich noch eine neue Sportart aus, nämlich Roll-ski. Das ist das was man im Sommer macht, wenn es keinen Schnee hat zum Langläufeln. Aber es ist viel schwieriger und Stürze auf den harten Teer haben meist auch grössere Folgen als in den weichen Schnee. Darum waren wir doch noch etwas vorsichtig unterwegs.
Am Mittwoch Abend gingen Anna und ich nochmal im Mjøsa, dem grössten See Norwegens, baden, allerdings war es ziemlich kalt.
Dann kamen noch alle Verwandten und meine Kontaktfamilie vorbei zu einem kleinen Abschlussfest. Da ich irgendwie in den Gedanken noch halbwegs beim Examen war und alles sich auch sonst noch wie Alltag anfühlte, wurde das ganze dann etwas unreal, und es fühlte sich einfach falsch an, Tschüss zu sagen, im Wissen, dass ich bald einmal in die Schweiz zurückreisen würde.

Am Donnerstag Morgen musste ich dann früh aufstehen um mein Examen zu schreiben und noch ein paar letzten Freunden tschüss zu sagen, bevor es am Nachmittag mit dem Zug nach Oslo ins Abschlusslager von AFS ging. Im Zentrum von Oslo angekommen wartete dann noch der schmerzhafteste Abschied von allen. Nämlich den von meiner Familie, die ich das Jahr durch sehr lieb bekommen habe.
Ein letztes Mal in der Schule

Einen letzten Sonnenuntergang geniessen
Nach zwei Tagen AFS Camp, bei dem wir auf das heimkommen vorbereitet werden sollten, aber nicht wurden, ausser dass ich zwei Tage fast nur deutsch mit anderen Deutschen und österreichischen Austauschschülern gesprochen habe durften wir dann am Samstag morgen um 2 Uhr aufstehen und an den Flughafen reisen. Dort durften wir noch 4 Stunden auf dem kalten Flughafenboden warten, und nach und nach verschwanden immer mehr Leute, bevor ich Flora, nach einem Jahr wieder in die Arme schliessen konnte. Zusammen gings durch die Sicherheitskontrolle bevor wir noch ein letztes mal die Deutschen sahen und dann auch schon im Flugzeug sassen. Noch ein letzter Blick auf Norwegen, ein bisschen Schlaf nachholen und dann wieder auf Schweizer Boden stehen.
Nachdem wir unser Gepäck bekommen hatten, sahen wir zum ersten Mal wieder unsere Eltern. Dies war der komischste Augenblick des ganzen Austausches bis jetzt. Es war ja schön meine Familie wieder zu sehen, aber gleichzeitig vermisste ich die andere Familie, und irgendwie wusste niemand recht was sagen. Alles war so fremd, das Dorf, das Haus und auch die Personen. Auch wenn sich nicht viel verändert hat äusserlich, so habe auf jeden Fall ich mich verändert. Wenn man so darüber spricht, dass man sich in einem Austausch verändert, so hört sich das so leicht an, aber was das beinhaltet merkt man wohl erst wenn man wieder nach Hause kommt. Die Tage der letzten Woche habe ich dann auch hauptsächlich mit Zimmeraufräumen verbracht, weil ich so viele Dinge noch hatte, die ich eigentlich nicht mehr brauchte. Das Fremdheitsgefühl des Anfanges verschwand langsam, obwohl sich alles noch nicht wirklich wieder zu Hause anfühlt, aber das ist so schwierig zu beschreiben.
Am Mittwochabend konnte ich mich dann ein bisschen mit gleichgesinnten austauschen während einem Facebook treffen mit 3 anderen Austauschschülerinnen aus Deutschland, Ungarn und HongKong. Was wir nicht beachtet hatten war, dass es für Myra mitten in der Nacht war, aber es war trotzdem lustig.
Filter ausprobieren
Und jetzt ist es noch an der Zeit Danke zu sagen. Danke vielmals an alle die mich während diesem Jahr unterstützt haben. Das grösste Dankeschön geht an meine beiden Familien, auf die ich immer zählen konnte in diesem Jahr. Danke an alle meine Freunde in der Schweiz und in Norwegen für eure meistens mentale Unterstützung. Danke an alle die super Menschen die ich in Norwegen kennenlernen durfte. Danke an alle Nachbarn und bekannten hier in der Schweiz. Danke an meine Norwegische Schule und meinen Norwegischen OL-Verein, Gjø-Vard O-Lag. Und Danke an alle die ich jetzt vergessen habe. Ohne euch wäre ein solches Jahr nicht möglich gewesen. Ich habe ein wunderbares Jahr in Norwegen genossen und es ist nicht möglich in Worte zu fassen wie dankbar ich dafür bin, darum ist das einzige das ich noch sage DANKE für das Jahr, und wir sehen uns.
Auf wiedersehen;)
Tusen takk til alle som har støttet meg i dette året. Jeg vil takke spesielt familiene mine, både i Norge og i Sveits, jeg kunne alltid si ifra når det kanskje ikke var så lett. Også takk til alle vennene mine og til alle de snille menneskene som jeg ble kjent med i Norge. Det var utrolig gøy med dere. Jeg vil også si takk til naboene og alle jeg kjenner i Sveits for deres støtte. Takk til Gjøvik vgs og til alle medlemmer i Gjø-Vard O-Lag. Det var gøy å kunne gjøre orientering i Norge. Takk til lærerne mine, jeg lærte veldig mye i Norge. Og til slutt vil jeg si takk til alle som jeg har glemt nå, jeg savner Norge og alle dere som er der utrolig mye. Jeg har opplevd et kjempebra år i Norge og det er umulig å beskrive hvor takknemlig jeg er. Derfor sier jeg bare TUSEN TAKK for dette året og vi ses sikkert en gang i fremtiden igjen.
Ha det bra:)

Montag, 5. Juni 2017

NM Wochenende

WARNUNG: Dieser Blogeintrag ist extrem langweilig für nicht OL-Läufer.
Das Pfingstwochenende war hier in Norwegen für mich mit OL verbunden. Und nicht mit irgendwelchem OL, nein mit den Norwegischen Meisterschaften im Sprint und der Sprintstafette.
Mit der Wahl ein Austauschjahr zu machen wählte ich den Austausch vor dem Orientierungslauf, und diese Entscheidung war das Ende meiner OL-Karriere auf Topniveau, wenn sie auch vor einem Jahr noch so unbewusst war. Heute bin ich dankbar dafür dass ich nicht wusste, dass meine Karriere zu Ende sein wird, wenn ich mich für den Austausch entscheide, denn das Erlebnis Austausch hätte ich unter keinen Umständen mit noch so grossen Erfolgen im Orientierungslauf tauschen wollen. Trotzdem dass ich nicht mehr auf Topniveau laufe, kann ich trotzdem noch mit dabei sein im OL und so kam es dass ich an den Norwegischen Meisterschaften im Sprint und der Sprintstafette teilnahm. Am Samstag war zuerst der Sprint an der Reihe. Dieser bestand aus zwei Teilen, einer Kvalifikation am Morgen und dann, wenn man sich kvalifizieren konnte, einem Finale am Nachmittag. Das Rennen wurde für die Eliteklassen H/D 21 E (gleich wie H/DE), H/D 19-20 E und H/D 17-18 E (keine vergleichbare kategorie in der Schweiz, ähnlich wie die kategorien an den JWOC / EYOC Selektionsläufen) gross organisiert, und so begann der tag für mich und ungefähr 360 anderen Läuferinnen und Läufern in einer Turnhalle in der Quarantäne. Zum glück war unsere Kategorie, D 17-18 E, eine der ersten die Starteten. Die 70 Läuferinnen wurden aufgeteilt in 3 Heats, und jeweils die 10 besten jedes heats kommen dann in den Final. Ich startete ohne grosse Hoffnungen auf einen Finalplatz ziemlich unvorbereitet ins rennen, und fühlte mich ein bisschen unprofessionell unter all den anderen, die das ganze ziemlich seriös nahmen. Obwohl ich gerade mal knapp die Weisungen durchgelesen habe lief das rennen überraschend gut und als ich ins Ziel kam war ich wirklich zufrieden. Als eine der ersten gestarteten, weil ich in der nationalen punkteliste nicht vorhanden war, weil ich keine nationalen läufe gelaufen bin in dieser saison, beginnte ich mich schnell umzuziehen im ziel. Aber dann plötzlich hörte ich den kommentator beim versuch meinen Namen auszusprechen, was ich gebe es zu nicht für alle ganz einfach ist, aber alle scheitern normalerweise am nachnamen, diesmal war aber der Vorname das problem. Grund dafür dass mein name aufgerufen worden ist, ist dass ich überraschenderweise im Finale war. Damit hiess es für mich, wieder umziehen und mich wieder in die Quarantäne begeben. Diesmal waren nur noch 160 läufer dort, was das ganze ein bisschen einfacher machte, und ohnehin startete ich früh ins rennen. Nach einem schwierigen start ins rennen, ein kurzer erster posten mit viel kartenlesen, und dann gleich eine sehr lange strecke mit einer schwierigen routenwahl, lief es dann ziemlich gut, und mit dem 24. Platz an der Norwegischen meisterschaft bin ich sehr zufrieden.
Und dieser 24. Platz hatte Folgen. Denn GjøVard (mein norwegischer Klub) stellte 2 Teams an der Sprintstaffette Elite NM (Norwegen Meisterschaft). Da nur Lone (eine der besten läuferinnen in unserem Klub) und ich in den Final kamen, war klar dass ich im Ersten Team mitdabei war. Und das auf der Startstrecke. Gut gelaunt aber viel nervöser als am samstag war am sonntag nochmals Quarantäne angesagt. Diesmal waren die 78 konkurrenten nämlich nicht nur 17 und 18 jährige, sondern auch die erwachsenen Eliteläuferinnen. Das Tempo nach dem Massenstart war dementsprechend hoch, und schon nach den ersten paar posten merkte ich, dass die beine schwer wurden. Trotzdem konnte ich nochmal alles geben, und mit dem 30. Rang, nur 1 minute 55 sekunden hinter der ersten läuferrin an den zweiten läufer übergeben. Und das obwohl ich auf der bahn fast eine minute langsamer laufe über 3000 meter, als noch im vorjahr. Mit diesem lauf konnte ich also das Resultat von der einzelmeisterschaft am samstag bestätigen, und auch die grundlage legen, dafür, dass das erste Gjøvard Team schneller war als das zweite. Nach diesem super Wochenende geniesse ich nun den letzten Feiertag, befor morgen die Schule wieder anfängt.
Ha det Bra;)
Überlauf im Finale

Letzter Posten an der Sprintstafette

Gjøvard Team 1 und 2

Interview für die Lokalzeitung

Überlauf Finale

GjøVard Team 1

Übergabe an den nächsten Läufer

Überlauf Sprintstafette



Letzter Einsatz




Überlauf Finale

Im Ziel nach der Kvalifikation

Nach dem Lauf, mit Agnethe

Start

Wer findet mich?

Interview für die Lokalzeitung

Bald im Ziel des Finales

Dienstag, 30. Mai 2017

25 Tage

Hei:)
Genau 284 Tage ist es her, seit ich zum ersten mal einen Blick auf Norwegen warf. In der Zeit, zwischen dem 19.08.2016 und heute ist viel passiert. Ich habe kurz zusammengefasst ein neues Leben begonnen. Ich habe eine neue Sprache gelernt, mich an einer neuen Kultur angepasst und eine neue, zweite familie bekommen. Dies sieht jetzt vielleicht nach extrem viel Arbeit, Anstrengung und Kampf aus, aber das war es nicht. Vieles ist mir leicht gefallen, leichter als den meisten anderen Austauschschülern. Ich habe die Sprache schnell gelernt, ohne grossen Aufwand, meist nur damit, anderen zuzuhören. Mich anpassen, das konnte ich schon immer gut und auch in der Familie fand ich meinen Platz viel schneller als andere und in der Schule fand ich Freunde ohne gross etwas machen zu müssen. Viele Austauschschüler hatten zudem mit Heimweh zu kämpfen, am Anfang, oder auch an Weihnachten, aber auch das erlebte ich nicht. Den allgemeinen Grafen, den AFS immer wieder erwähnt, und der eine Art Gefühlslinie ist, wie man den Austausch erlebt, traf auf mich überhaupt nicht zu. Ich hatte keinen Kulturschock am Anfang, kein tief an Weihnachten, weil ich die Traditionen der Schweiz vermisste, im Gegenteil, es ging immer nur aufwärts. Natürlich kann das nicht ewig so sein, alles Gute hat eine Kehrseite, etwas negatives, und so ist es dann auch hier. Es ging nur ziemlich lange bis ich das herausfand. Das Negative ist, dass ein Austauschjahr "Austauschjahr" heisst, weil es ein Jahr im Austausch ist. Der Austausch ist nicht für immer. Ein Jahr geht forüber. Zurück in der Schweiz, werde ich nochmal von vorne starten müssen. In einer neuen Klasse, in einem Umfeld, das sich verändert hat, und das nur mein altes ich kennt. Aber nicht nur mein Umfeld hat sich verändert, sondern auch ich. Ich bin nicht mehr die gleiche Person, nicht mehr das Mädchen, das sich damals am Flughafen von den Eltern verabschiedet hat. In diesem Jahr wurde ich geprägt von einer neuen Kultur, und am meisten von anderen Eltern, die anders denken. Ich habe neue Menschen kennen und lieben gelernt, und mich von all dem was ich hier erlebt habe, von Norwegen zu verabschieden ist nicht einfach. Damit umzugehen ist schwierig, und auch wenn AFS seine Austauschschüler gut vorbereitet, ist viel Gewicht auf den Anfang gelegt. Um das Ende wird nicht viel gesprochen, und zusätzlich ist es wohl ohnehin so, dass alle seinen eigenen Weg finden müssen um damit umzugehen. Nun habe ich noch 25 Tage hier in Norwegen, bevor ich wieder zurück in die Schweiz komme, und ich bin nicht sicher, ob ich einen Weg gefunden habe, das Problem "Abschied" zu lösen. Auch wenn ich im Juli zurückkommen werde, hierher in den Norden, so ist doch das Austauschjahr vorbei, und es wird nicht mehr wie jetzt. Es stimmt eben schon, was man auf Facebook liest, wenn man die richtigen Seiten gelikt hat, dass man, wenn man einmal für längere Zeit sein zu Hause verlässt, nie mehr ganz zurück kommt. Und ich glaube, dass es nicht nur so sein wird, wenn ich in die Schweiz zurückkomme, aber auch, wenn ich wieder nach Norwegen zurückkomme. Ich glaube es ist falsch zu sagen, dass ich weiss was diese Worte bedeuten, das werde ich bald herausfinden, aber ich glaube ich verstehe die Worte. Das berühmte Sprichwort: "Ich sehe, aber ich glaube nicht." Ist für mich im Moment eher "Ich glaube, aber ich sehe nicht." Es wird spannend zu erfahren wie es ist wenn das Sprichwort plötzlich "Ich glaube und ich sehe." heisst. Zwischen mir und letzterem Sprichwort stehen jetzt aber noch 25 Tage in Norwegen, und diese Zeit werde ich geniessen, und hoffentlich nicht zu viel darüber nachdenken, dass das Ende schneller kommt als man manchmal meint. Ich bin nicht sicher ob ich nochmals einen Blogartikel posten werde, befor ich wieder in der Schweiz bin, aber ich werde auf jeden Fall diesen Blog mit einem Abschlusspost in der Schweiz beenden, und vielleicht, wenn ich Zeit habe auch noch einmal ein paar Bilder hochladen.
Bis dann aber sage ich Ha det bra:)

Donnerstag, 18. Mai 2017

Bilder, 2 mal Trøndelag, Eksamenstrekk und Nasjonaldagen

Hei!
Heute melde ich mich wieder einmal mit Bildern von der Tiomila und den anderen Ereignissen die in der letzte geschehen sind, und über die ich auch berichten werde.
Auf dem Bild nur ansatzweise zu erkennen, die Matschwiese an der Tiomila

Check in

Vor dem Abenteuer

Auf dem Heimweg


Bald im Ziel

Start der Herrenstaffel
Das Wochenende nach der Tiomila reisten wir an eine Konfirmation in den Norden, genauer gesagt nach Ørlandet, und das liegt am Rande des Trondheimsfjord. Eine Konfirmation in Norwegen ist nicht so anders als in der Schweiz, der grösste unterschied ist wie man oder besser gesagt Frau sich kleidet. In Norwegen haben nämlich alle Frauen, eine Bunad (wenn man eine hat) an der Konfirmation, und eine Bunad ist so etwas wie die Tracht in der Schweiz mit viel silberschmuck und aus wolle. Jeder Ort oder jede Region hat seine eigene Bunad. Der Unterschied ist, dass man nicht wie in der Schweiz nur Landleute die in einem Trachtenverein sind mit der Bunad sieht, sondern alle, vom Grosssstädter bis zum Bauern. Es gibt auch Männerbunad, aber die werden nicht so häufig gebraucht, die meisten Männer gehen im Anzug. Auf jeden Fall war es aufregend und etwas scary (habe leider gerade keine Ahnung was das auf Deutsch ist und bin zu faul um es in google translate zu suchen) und ich traff viele neue familienmitglieder, die natürlich alle sehr interessiert in mich waren, und viele Fragen zu meinem Austausch hatten. Das Wetter spielte leider nicht ganz mit, wie man auf den bildern sieht, aber immerhin blieb es mehrheitlich trocken.
Wer sich jetzt wie meine Geschwister fragt, was für ein komisches Kleid ich anhabe, es ist eine Bunad



Familienbild: von links: Anna, Pappa, Sivert Aase, Johan, Mamma, Ich

Cousin/Cousinen Bild: Von Links: Aase, Ich, Anna, Julie, Torbjørn, Sivert
Das mit dem Wetter war dann ganz anders eine Woche später denn da reisten Anna und ich zusammen mit dem Zug wieder zum Trondheimfjord, aber diesmal nach Trondheim. Dort besuchten wir Aase und Johan, die dort leben und studieren. Wir durften 3 Tage Sonnenschein und stralend blauer Himmel erleben, und konnten Trondheim noch ein bisschen mehr erkunden, als bisher schon. Trondheim ist eine sehr schöne Stadt und es war cool auch noch ein bisschen andere Seiten zu sehen, so waren wir zum Beispiel auf den Parapeten (gallerie oder so) des Nidarosdom, und wir haben auch dem Trondheimer Kino und einem Bauernmarkt einen Besuch abgestattet. Am Sonntag dann mussten wir schon wieder nach Hause, weil am Montag die Schule weiterging.
Aber halt, etwas habe ich noch ganz vergessen: am Freitag fand nämlich ein Event in der Schule statt, es war Eksamenstrekk. Wir fanden also heraus ob wir ein schriftlicheksamen schreiben oder ob wir ein mündlich eksamen haben werden. In der Geschichtsstunde am Morgen früh war dann deshalb auch nicht die halbe Klasse am Schlafen oder am Online-Zeitung lesen, nein, alle waren aufgeregt und äusserten wünsche in welchen fächern sie ein eksamen schreiben wollen oder auch nicht schreiben wollen. Ich selbst wünschte mir dass ich Französich schriftlich schreiben darf, weil Französisch in Norwegen ist so ungefähr 1. Bez niveau in der Schweiz. und ich wünschte mir dass ich nicht ein Mündlich eksamen haben muss, und ja nicht Biologie mündlich. Um neun uhr also gab dann die Geschichtslehrerin auf und die ganze klasse stürmte raus in die Kantine und versuchte einen blick auf die Listen mit den Namen die ein schriftlich eksamen schreiben zu werfen. Es herrschte chaos weil neben unserer klasse wollten auch die anderen rund 1000 schüler wissen in welchen fächern sie examen schreiben müssen. Nach und nach fanden dann alle heraus was die Zukunft bringt und es wurde emotional. Man hörte Freudenschreie und Jubel auf der einen seite, wenn man ein eksamen bekam das man wollte, aber auch fluchen und tränen auf der anderen seite, wenn man ein eksamen bekam das man nicht wollte. Während dem viel meiner klassenkameraden in Französisch schriftlich rankamen, auch wenn das die grösste furcht der meisten war, stand mein name leider nicht auf der Liste, was für mich bedeutet dass ich ein mündlich examen haben werde. Dementsprechend war dann in den folgenden Stunden die Stimmung ziemlich gedrückt und während die einen anfingen zu lernen, begannen die anderen auszurechnen in welchem mündlichfach sie wohl am ehesten eksamen haben werden. Welches fach man hat im Mündlich eksamen, das erfährt man nämlich erst wenn die mündlicheksamen gezogen werden, und das ist an 5 terminen im Juni, wobei man 2 tage nach dem termin an dem man aufgerufen worden ist eksamen hat. In Mündlicheksamen gibt es Partier und eine Partie besteht aus entweder 5 oder 7 Schülern, und damit zur rechnung: Wenn man ein fach hat in dem schon alle ausser z.B. 3 schüler in einem Schriftlicheksamen drangewesen sind, dann hat man nicht mündlich eksamen in diesem fach, weil es keine vollständige Partie gibt. Wenn es in einem Fach noch genau 7 Schüler hat die ein Mündlich eksamen haben müssen, dann ist es klar dass man in diesem fach sehr wahrscheinlich mündlich eksamen hat. In meinem Fall ist es so, dass in Mathe noch 8 leute kein eksamen hatten, und 7 eins schreiben werden, und in Biologie haben noch 6 leute die chance eksamen zu haben und 5 müssen ran. Kurz gesagt es ist nicht klar auf welches fach ich mich vorbereiten muss. Auf jeden fall weiss ich dass ich nächste Woche ein Norwegisch examen Schreiben werde, dieses habe ich allerdings frei gewählt und es ist ein examen für leute die weniger als 6 Jahre in Norwegen gewohnt haben.
Nun aber von Schule zu schulfrei. Gestern nämlich, am 17. Mai war Norwegens Nationalfeiertag. Wie auf dem Bild unten ersichtlich, war wieder Bunad angesagt, das ist Tradition. Auch Tradition ist der Umzug aller Kinder mit den örtlichen Musikgruppen. Der Umzug ist etwa so wie der Maienzug, einfach dass nicht alle Weiss, sondern in Bunad gekleidet sind. Anna und ich konnten zuschauen, und hatten viel Spass dabei. Der 17. Mai ist ein spezieller Tag in Norwegen, denn auch wenn die Norweger normalerweise nicht so gesprächig sind, ist man am 17. Mai Freunde mit allen, und man Gratuliert allen zum Geburtstag (von Norwegen) und man lernt viele Leute kennen, mit denen man danach vielleicht ein ganzes Jahr lang nicht mehr spricht;). Ansonsten wird der 17. Mai wie ein Kindergeburtstag gefeiert, bei dem sich alle schön anziehen. Man isst Glace und Hotdog und drinkt Süssgetränke aller art. Essen und Trinken wird an jedem Strassenecken verkauft und alle haben Spass. Am Nachmittag traf ich mich dann mit einigen Freundinnen aus der Klasse und Wir schauten zusammen den Russeumzug. Russeumzug? Es ist nicht etwa so dass das ein Umzug der Bevölkerung Russlands ist, nein ein Russ ist die Beschreibung einer Person die im Letzten Schuljahr einer Weiterführenden Schule ist. In der letzten Woche vor den Osterferien beginnt die Russezeit, mit einer Verkleidungswoche, und danach feiern die Russ einen Monat Lang permanent und haben Rote (oder schwarze, blaue, grüne) Russekleider an. Welche Farbe die Kleider haben ist unterschiedlich von Schwerpunktfach zu schwerpunktfach, rot ist studienvorbereitend und damit meistverbreitet. Alle Russ haben auch Russekort, das sind Visitenkarten von sich selbst aber mit Fakeadressen und Telefonnummern, also Zum Beispiel adresse: Gjøvik Videregående skole (Schule), Telefon: Iphone 6S, und so weiter. An einigen wochenenden werden Russetreff organisiert, wo sich die Russen aus allen landesteilen Treffen. Auch ein Teil der Russezeit sind Russeknuter. Man kann prämien gewinnen wenn man verschiedene Dinge in anwesenheit eines Zeugen macht. Das ist zum beispiel, einen Tag lang mit Brot als schuhe gehen, oder eine Stunde lang jedes mal wenn der Lehrer etwas sagt Skål (Prost) rufen, oder während der ganzen Russezeit keinen Alkohol trinken. Ungefähr die Hälfte aller Russeknuter haben mit Sex oder Alkohol zu tun, und einige sind auch gefährlich, wie zum beispiel, sex auf einem Baum haben, und die Russeknuter macht deshalb jeder auf eigene verantwortung. Für die Russezeit geben viele auch viel Geld aus, denn es ist Tradition dass man sich in kleine Gruppen zusammenschliesst und dann entweder ein Auto oder einen ganzen Bus kauft und diesen dann malt und ihm einen Namen gibt. In diesen Bussen wird dann auch hauptsächlich gefeiert. Am 17. Mai endet dann die Russezeit mit dem Russeumzug, wo alle noch ein letztes mal ihre busse und autos zeigen und ein letztes mal in Russekleidern feiern. Leider habe ich vom Russeumzug nur Videos und kann die nicht hochladen. Den Abschluss des Feierns wurde dann ein weiterer umzug mit der Schulmusikgruppe von Sivert, und das anschliessende Fest bei der Schule. Es gibt dann sicher noch mehr bilder vom 17. Mai später aber vorerst ist das untenstehende das einzige.
von Links: Mamma, Pappa, Ich, Sivert(in Musikgruppenuniform), Simon, Anna

Ha det bra:)

P.S.: Simon auf dem Bild ist NICHT mein neuer Freund, er ist der Austauschschüler der vor mir bei meiner Familie war und der auf Besuch war um mit seinen Freunden die Russezeit zu feiern.

Mittwoch, 10. Mai 2017

Tiomila

Hei!
Vorletztes Wochenende, vom 28. - 30. April, waren Anna, Pappa und ich zusammen mit vielen anderen Klubmitgliedern von den OL-Klubs rund um den Mjøsa in Schweden. Genauer gesagt in Göteborg. Dort fand nämlich die Tiomila statt. Für alle die sich nicht im OL-Sport auskennen, die Tiomila ist zusammen mit der Jukola in Finnland eine der grössten Staffeln im Orientierungslauf überhaupt. An der Tiomila gibt es drei Staffeln. Die jugendstaffel wo ein Team aus 4 bis 6 Läufern besteht. Die Damenstaffel, in der ich mitgelaufen bin, und die aus 5 Läufern besteht. Und die Herrenstaffel, die aus 10 Läufern besteht. Diese zehn Läufer absolvieren insgesamt 10 mil, und 1 mil, ist nicht das gleiche wie eine meile, also nicht 1.6 kilometer, sondern 10 kilometer. Es laufen also 10 läufer 100 kilometer insgesamt. Insgesamt waren ungefähr 1000 teams angemeldet, und zusammen mit zuschauern und betreuern waren ungefähr 10000 leute dort. Das faszinierende an der Tiomila ist vorallem der Start. Die Herrenstaffel startet um 21 Uhr, also gerade wenn die Sonne untergeht, und es ist einfach ein unglaubliches bild, wenn die mehr als 300 läufer in der dämmerung in den Wald stechen.
Allerdings begann die Tiomila für uns schon am Freitag, weil wir eine so lange Anreise hatten. Als wir über die Schwedische Grenze kamen, schlug das Wetter um und es beginnte in Strömen zu Regnen. Dies wurde die grundlage für dass man am samstag und sonntag mit gummistiefeln unterwegs war, wenn man welche hatte. Denn die Arena war auf einer grossen Wiese aufgebaut, aber schon nach einer Stunde als die leute am Samstagmorgen kamen, war von einer Wiese nicht mehr viel zu sehen. Stattdessen konnte man eine grosse braune Sumpffläche sehen. Nachdem wir der Jugendstaffel in der wärmenden morgensonne zugeschaut haben, war schon bald ich an der Reihe. Als der Damenstart vorbei war, beginnte das Nervositätslevel zu steigen, und es half nicht gerade, dass Anine als eine der ersten, nur fünf minuten nach der spitze zurück kam. Nach drei strecken lagen wir immer noch in den ersten 120 und dann konnte ich endlich in den Wald, auch wenn ich kein besonders grossen Fehler gemacht habe, hatte ich nicht ein super gefühl nach meinem Lauf, aber es zeigte sich, dass mein lauf nicht so schlecht gewesen sein konnte, weil ich machte 3 plätze gut, und lief von 119 auf 116 und wenn man die nachher disqualifiszierten teams herausnimmt lief ich sogar von 119 auf 114. Nun war wieder warten angesagt, bis die letzte Läuferin aus unserem team im Ziel war, und leider verloren wir dann noch ein paar plätze, aber am Schluss wurden wir 155 von über 300 teams.
Nun erwartete uns eine Lange Nacht. Um 21 Uhr starteten die Herren, und für uns bedeutete das Wachbleiben, damit alle Läufer unseres Herrenteams rechtzeitig bereit waren. Die zeit vertrieben wir uns mit zuschauen und GPS verfolgen. Die beeindruckendsten Momente für mich als Zuschauerin waren mal abgesehen vom Start, als der erste Läufer von der ersten Strecke zurückkam, die vierte strecke, besser bekannt als Långa Natten, was soviel bedeutet wie Lange Nacht, und der Name kommt davon, dass die strecke fast 17 kilometer lang ist und in der Nacht. und natürlich als das Erste Team fertig war. Leider war diesmal kein Schweizer im Siegerteam, aber ich glaube einige Norweger:)
Zwei Stunden nachdem das erste Team ins Ziel kam ging der Massenstart mit allen nicht abgelösten läufern, was für unser team nur die Zwei letzten Strecken betraf.
Als alle wieder im Ziel waren, war die Tiomila 2017 Geschichte, und wir fuhren den ganzen langen weg wieder nach Hause.
Letztes Wochenende waren wir dann an einer Konfirmation, aber um dieses Erlebnis werde ich später erzählen, weil die Norwegischstunde jetzt dann gleich fertig ist:)
Ha det:)
P.S. Bilder gibt es auch später weil ich sie noch nicht hochgeladen habe.

Dienstag, 18. April 2017

Winterwonderland Teil 2 und Bilder

Hei:)
Nachdem wir die letzten paar Tage in Valdres verbracht haben, sind nun die Osterferien auch schon wieder vorbei. Dieser Blogeintrag besteht hauptsächlich aus Bildern vom letzten Monat, aber zuerst muss ich nochmal kurz ums Wetter schreiben;) Es hat nämlich geschneit. Und zwar war ungefähr das ganze letzte Wochenende ein auf und ab mit Sonnenschein und Schneeschauer. Das war gleichbedeutend mit weisser Landschaft während den Schneeschauern, und grüner Landschaft sobald die Sonne kam. In der Nacht vom Sonntag auf den Montag kam dann nochmal richtig viel Schnee, und so lagen am Montag morgen als ich aufwachte 20 cm Neuschnee. Jetzt einen Tag später ist es zwar noch weiss, aber die Schneemenge beträgt noch 5 cm. Trotzdem, als Anna und ich am Sonntagabend sahen dass es schneite, und der Schnee begonnen hat sich festzusetzen, mussten wir natürlich die Situation ausnützen und einen Schneemann und eine Schneelampe bauen. Selbstverständlich durfte eine ordentliche Schneeballschlacht nicht fehlen, und so verbrachten wir den Abend draussen im Pyjama, im Dunkeln, und genossen das Schneewetter bis spät in die Nacht hinein. Nun aber kommt der Frühling hoffentlich richtig und es soll schön und warm werden in den nächsten Tagen.
Jetzt aber genug geschrieben, hier die Bilder:
Borgrund stavkirke


Im Trollwald auf dem Gipfel der Fløybane

Marienkirche


Bryggen



Akuarium


Nemo war fleissig



Påskeegg - Osterei


Eigentlich mehr Weihnachten als Ostern





Olav


Olav und Anna, da fehlt nur noch Elsa;)
 



Aussicht auf Bergen





Talstation der Fløybane

Hardangervidda


Aussicht vom Gipfel der Fløybane

Der Frühling kommt

Im Trollwald


Es windet